Kirche im Wandel und die KGS ist LIVE dabei
- Mittwoch, 13. Oktober 2010 16:12
- Sascha S.
Junge Muslime sind gewalttätiger, je gläubiger sie sind. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsens (KFN). Die weltweit größte Schülerbefragung zeigt auch: Männliche Jugendliche, die sich besonders stark zum Islam bekennen, sind besonders schlecht integriert.
Mit dieser These stiegen wir, ein Religionskurs aus dem 12 Jahrgang aus der KGS-Salzhemmendorf bei "tacheles" ein. Am 7. Oktober 2010 fuhren wir in die Marktkirche nach Hannover, um bei „tacheles, Talk am Roten Tisch“ im Publikum zu sitzen und die Frage zu klären, welchen Zusammenhang es zwischen Religion und Gewalt gibt.
Diese Sendung sendet Phoenix am 17. Oktober um 13:00 Uhr und am 24. Oktober um 22:30 Uhr. Unser eigentliches Thema des Religionskurses ist dieses Semester „Kirche im Wandel“, dieser Wandel wurde uns an diesem Abend vor Augen geführt. Die Kirche versucht durch Aktionen wie tacheles, die regelmäßig stattfinden, attraktiv und im Gespräch zu bleiben.
Geladene Gäste und an der Diskussion beteiligt waren Präses Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland , Aiman Mayzek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen und Wolfgang Bosbach (CDU), Vorsitzender des Bundestagsinnenausschusses.
Islam in Deutschland- Friedensreligion oder Kultur der Gewalt?
Der EKD-Ratsvorsitzende Präses Nikolaus Schneider sagte: „Religionen können Gewalt hervorrufen und legitimieren und sie können vor Gewalt warnen.“ Da, wo Religion fundamental ausgelegt werde, bestehe die Gefahr der Gewaltbereitschaft. Jedoch gibt es Gewaltbereitschaft auch bei Christen und anderen Kulturen. Aiman Mazyek machte aufmerksam auf andere Studien, wie die Bertelsmann-Studie 2009, die zu einem genau gegenteiligen Ergebnis gekommen ist: Je religiöser, desto toleranter die Teilnehmer der Studie. Weit über 90 Prozent der hier lebenden Muslime sind friedlich und rechtstreu, jedoch bekommen die meisten Deutschen bei dem Wort Türke oder Muslime die übrigen 10 Prozent in den Sinn und dieses Bild wird oft auf andere übertragen und versteift sich in den Köpfen. Missbrauch der Religion ist in der Tat etwas, was man nicht einer bestimmten Religion zuschreiben kann, diesen Missbrauch von Gottes Wort gibt es jedoch in allen Religionen bei Fundamentalisten. Man sprach weiterhin von einem großen Misserfolg von Integration und sprach von Daten, die zeigen, je religiöser sie sich Muslime fühlen, desto weniger fühlen sie sich als Deutsche.
Abschließend sagte Mazyek: „Es lohnt sich, allemal in diesem Land mitzumachen. Es ist wunderbar und großartig, was wir hier erreichen können, wenn wir uns als ein Teil der Gesellschaft begreifen und uns einbringen“.